Pränataldiagnostik – Erfolge, Risiken und Nebenwirkungen

Methoden der pränatalen Diagnostik

Ultraschalluntersuchung oder Echographie

Die Untersuchung ist absolut ungefährlich für den Fetus, so wie für die Schwangere.

Erfolge: durch das Verfahren können äußerlich sichtbare Missbildungen erkannt werden (z.B. Verstümmelung der Gliedmaßen oder Fehlbildung der Organe).

Risiken: keine 

Fruchtwasserpunktion oder Amniozentese 

n diesem Verfahren wird dem Fetus in der 14. bis 16. Schwangerschaftswoche eine kleine Probe Fruchtwasser entnommen. In dem Fruchtwasser sind fetale Zellen enthalten, die durch Zentrifugieren angereichert werden.

Erfolge: Innerhalb cytogenetischer und biochemischer Untersuchungen können praktisch alle Chromosomenaberrationen (z.B. Trisomie, Monosomie) und morphologische Merkmale (Merkmale, die die äußere Gestalt betreffen), so wie Stoffwechselkrankheiten festgestellt werden.

Risiken: Nicht auszuschließen sind Fehlgeburten (~0,5%). Der Fetus kann während der Punktion von der Nadel verletzt werden.

 

            Chorionzottenbiopsie

 

Ab dem Ende der 2. Schwangerschaftsmonats werden dem Embryo Trophoblastenzellen ( = Zellen der Außenwand des Keimbläschens) entnommen. Aus diesen können wiederum Chorionzotten ( = Zellen der Außenmembran des Fruchtwassersacks) gewonnen werden.

Erfolge: Die Untersuchung liefert dieselben Erkenntnisse über das Kind wie die Amniozentese, doch kann man die Diagnose früher feststellen.

Risiken: Ähnlich wie bei der Amniozentese sind auch hier Fehlgeburten als Folge der Behandlung mit der gleichen Wahrscheinlichkeit möglich. Während der Untersuchung sind auch hier Verletzungen durch den Katheter nicht auszuschließen.

 

            Triple – Test

 

Zwischen der 15. und 20. Schwangerschaftswoche (üblicherweise 16.-17. Schwangerschaftswoche) wird der Schwangeren Blut entnommen. Die Untersuchung beinhaltet die Bestimmung von drei Schwangerschaftshormonen:

-         alpha-Fetoprotein (AFP)

-         freies Estriol (E3)

-         beta-Choriongonadotropin (beta-HCG)

Erfolge: Aus den gemessenen Werten kann man feststellen, ob ein erhöhtes Risiko besteht, dass das Kind an Trisomie 21 (Down – Syndrom) oder an einem offenen Rücken (Neuralrohr-Missbildung) leidet. Liegt ein positives Ergebnis vor, sollte man über weitere Untersuchungsmöglichkeiten gesprochen werden.

Risiken: Der Triple-Test liefert keine Beweise, man kann mit seiner Hilfe nur ein Risiko abschätzen. Der Test kann auch ein auffälliges Ergebnis liefern, ohne dass der Fetus wirklich erkrankt ist (falsch positive Ergebnisse). Auf der anderen Seite ist es möglich, dass der Fetus wirklich erkrankt ist, obwohl der Triple Test kein auffälliges Ergebnis zeigt (falsch negatives Ergebnis). Die werdenden Mütter können dadurch verunsichert, sowie im  Nachhinein enttäuscht werden.

 

            NT – Test

 

Ab der 12. Schwangerschaftswoche wird unter dem Ultraschall die Dicke der Nackenfalte des Kindes gemessen. Zusätzlich werden zwei Blutwerte der Mutter untersucht.

Erfolge: Die Wahrscheinlichkeit der häufigsten Chromosomenaberrationen (z.B. Trisomie 21) kann anhand dieser Methode vorhergesagt werden.

Risiken: Ebenso wie beim Triple-Test können bei diesem Test die Ergebnisse nicht 100%-igen Aufschluss über die tatsächliche Verfassung des Kindes geben. Er liefert ebenfalls lediglich einen Hinweis auf das Risiko einer Krankheit.

 

Problematik der Pränataldiagnostik aus ethischer Sicht

 

·      Eugenik: Maßnahmen, die der Verbesserung des Erbgutes eines Volkes dienen. Siehe Drittes Reich.

·      Gefahr, dass die Eltern konkrete Bedingungen an die genetische Ausstattung ihres Kindes stellen.

·      Die Würde des Menschen lässt sich nicht durch die Medizin segmentieren; der Mensch bleibt unteilbare Wertgröße und ist in keiner Phase seiner Werdegestalt verrechenbar.

·      Die Überlebenschancen des Kindes sollen im Vordergrund stehen und nicht die, durch die Behinderung des Kindes psychische Belastung der Eltern.  

 

Quellen:

www.praxis-tauber.de

www.villarsgyn.ch

www.singer.ch

www.offermanns-web.de

www.schwangerschaft-point.de

 P.M. 2002