Wer kennt es nicht: Das Lied mit den drei Chinesen und ihrem Kontrabass, das
in jeder Strophe
die Vokale durch einen einzigen Unisono-Vokal austauscht.
Im Unterricht lässt sich ein beliebiger Text
(eine Bibelperikope oder ein anderer narrativer Text)
durch Einsatz der oben schon erwähnten "Ersetzen"-Funktion in eine im
Idealfall sogar heitere
Verfremdung eines behandelten oder auch neuen Textes
verwandeln.
Die Aufgabe der Schüler bestünde nun natürlich darin, den Text zu
"rekonstruieren". Das muss nicht
unbedingt
schriftlich geschehen (insbesondere
bei längeren Texten); mündlich und in Partnerarbeit geht deutlich
schneller
und bereitet den Teams durchaus einiges Vergnügen.
Beispiel:
Wenn Sie sehen wollen, wie so etwas konkret aussieht ... Der Text im obigen Rahmen
würde sich dann in der
"A"-Sprache folgendermaßen präsentieren:
Am
Antarracht lasst sach aan balaabagar Taxt darch Aansatz dar aban schan arwahntan
"Arsatzan"-Fanktaan
an aana am Adaalfall sagar haatara Varframdang
aanas bahandaltan adar aach naaan Taxtas varwandaln.
Daa Aafgaba dar Schalar
bastanda nan natarlach daran, dan Taxt za "rakanstraaaran". Das mass
nacht
schraftlach gaschahan (ansbasandara baa langaran Taxtan); mandlach and an
Partnararbaat gaht daatlach
schnallar and baraatat dan Taams darchaas aanagas
Vargnagan.
Die Vorgehensweise ist denkbar einfach:
Sie laden den Text in Ihre Textverarbeitungssoftware, wählen die Funktion
"Ersetzen" im Menüpunkt "Bearbeiten".
In dem nun
erscheinenden Fenster geben Sie im Formularfeld "Suchen nach" z.B. den
Buchstaben "e" ein und
im Feld "Ersetzen durch" in unserem
Fall (A-Sprache) den Buchstaben "a". Wenn Sie nun auf "Alle
ersetzen" klicken,
wird jedes einzelne "e" automatisch in ein
"a" verwandelt. Verfahren Sie mit den übrigen Vokalen und Umlauten
ebenso,
und Sie bekommen in 2-3 Minuten ein unter Umständen schwer zu
entzifferndes Rätselblatt für eine Lernzielkontrolle
oder auch für einen
Stundeneinstieg.
Eine methodische Variante dieser Textverfremdung kann darin bestehen,
sämtliche Vokale eines Textstücks zu
entfernen, was dann schon seitens der Schüler ein sehr hohes Maß an
Kombinationsfähigkeit bei der
Rekonstruktion des Textes fordert. Andererseits kann man seinen Schülerinnen und
Schülern auf diese Weise
sehr eindrucksvoll zeigen, wie ein hebräischer Bibeltext ohne Vokale in etwa für
die alten Israeliten zu lesen war.
(Auch wenn später die so genannten Masoreten angefangen haben, Vokalzeichen in
die Schriftzeichen einzufügen,
war das Hebräische doch anfangs eine reine Konsonantenschrift.)